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DRUCKERVIERTEL – Tag der offenen Tür

4 April @ 17:00 19:00

Die sieben Gesellschafter:innen der in Gründung befindlichen gemeinnützigen Druckerviertel GmbH laden zu einer Infoveranstaltung zur Entwicklung des ausgesprochen exponierten Einbecker Fachwerkensembles Druckerviertel am östlichen Tor zur Einbecker Altstadt ein. Bei leckeren Getränken und Snacks wird Neugierigen dann das Modell der #Domdenker vorgestellt und es wird verdeutlicht, wie mit einer gGmbH das Druckerviertel behutsam und stetig von seinem Jahrzehnte alten Sanierungsstau befreit werden soll. Los geht es um 17 Uhr mit einem SOFT OPENING in der DruckerBande am Möncheplatz. Um 17:30 Uhr wird dann das Konzept der Druckerviertel gGmbH allen an der Entwicklung der Einbecker Innenstadt und dem Erhalt von Fachwerkkulturerbe interessierten Menschen vorgestellt. Im Anschluss werden Führungen durch das aus vier einzelnen Fachwerkhäusern bestehende Schroedterhaus im Druckerviertel angeboten.

Das Druckerviertel ist schon seit jeher Domizil für kreative, traditionsbewusste und dabei stets am Puls der Zeit agierende Köpfe und stellt auch nun wieder ein ausgesprochen zukunftsweisendes Vorhaben in der Einbecker Innenstadt dar. Das Fachwerkensemble liegt am östlichen Tor zum Stadtkern und kann als „Druckerviertel“ auf eine lange Geschichte verweisen: Mit dem weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Einbecker Blaudruck (Gründungsjahr 1638, Immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO seit 2016), der Kapelle (13./14. Jahrhundert) und dem Hospital St. Spiritus (1865 im neugotischen Stil erbaut) sowie weiteren historisch wertvollen Fachwerkbauten mit wunderbarem Detailbesatz aus dem 16. / 17. und 18. Jahrhundert hat dieses Quartier nicht nur in städtebaulicher Hinsicht herausragende Bedeutung. Abgesehen vom Blaudruck wurde in diesem Viertel die erste Einbecker Tageszeitung, das „Einbecker Tageblatt“, verlegt und gedruckt – noch heute zeugen die historischen Druckermaschinen in der DruckerBande von dieser Zeit.

Die DruckerBande in Einbeck wurde im Herbst 2021 mit einem kulturellen Eröffnungswochenende der Öffentlichkeit vorgestellt. Dieses umfasste Handwerks- und Druckkunst, ein Werkstatt-Jazzkonzert sowie Podiumsdiskussionen. Als offen historische DruckWerkstatt und als ein lebendiges Museum stellt sie nun schon vier Jahre den treibenden Kulturmotor im Kiez dar. Die seit Jahrhunderten bewegende Druckkultur kann genau dort entdeckt werden, wo sie in Einbeck einst Geschichte geschrieben hat. In der offenen Werkstatt können Menschen in das Handwerk und die Vielfalt der Druckkunst eintauchen.

Das kulturelle Leben im Druckerviertel kann und soll aber nicht die Not der historischen Bausubstanz verbergen. Die dringend notwendige Sanierung des Schroedterhaus-Ensembles im Druckerviertel lag auch dem Eigentümer Robert Schroedter immer schon am Herzen, genau wie die Frage, wie die Entwicklung des Erbes seines Großvaters in der Zukunft ohne sein Zutun aussehen könnte. Generell widerfährt Fachwerkhäusern in vielen Städten regelmäßig ein ähnliches Schicksal: Sie werden gekauft, ihre Erträge werden von den Käufern maßgeblich zur Tilgung des zum Kauf notwendigen Fremdkapitals genutzt und nach Abzahlung werden die Häuser oft weiterverkauft – und somit um ihre eigenen Erträge gebracht, die eben für Sanierungsmaßnahmen dringend notwendig gewesen wären. Die nächste Generation macht es im schlimmsten Fall ebenso und so baut sich teils über mehrere Dekaden ein enormer Sanierungsstau auf. Es kommt zum sukzessiven Auszug von Mietparteien, das Objekt verliert mehr und mehr an Wirtschaftskraft und wird zum Sanierungsfall. Nun handelt es sich bei solchen Objekten regelmäßig aber um bedeutende Kulturdenkmäler, deren kulturhistorischer Wert bei solch wirtschaftlichen Kalkulationen komplett außer Acht gelassen wird. Einbeck steht für Oldtimer, Fachwerk und Bier – nur die Fachwerkhäuser haben noch keine „Förderfreunde“ und sie lassen sich auch nicht einfach „nachbrauen“. Fachwerkhäuser sterben leise.

Die seit 2015 im Objekt ansässigen Einbecker Kulturschaffenden haben die Idee aufgenommen, das Fachwerkensemble in Form einer gemeinnützigen GmbH in die Zukunft zu führen. Die „Druckerviertel gGmbH“ befindet sich bereits in der Gründung. Die sieben Gesellschafter bringen dabei ganz unterschiedliche Qualifikationen mit ein. Vom Fachwissen im Bereich der Immobilienverwaltung, über den Multimediabereich, die Kulturbranche und das Know How im Bereich der Druckkunst und der Denkmalpflege konnte ein starkes und entschlossenes Team zusammengeführt werden.

Der Kerngedanke, den die Gesellschafter verfolgen wollen, ist das sogenannte „Domdenken“. Ein Ansatz, bei dem auch schon kleine Schritte in die richtige Richtung zählen. Die Erträge des Objektes in Form von Mieten sollen zu großen Teilen oder besser eben komplett direkt ins Objekt fließen. Auf diese Weise lässt sich ein Sanierungsstau über die Jahre heilen. Ein Ertrag entsteht dann in Form eines langsamen Wertzuwachses des Objektes aber eben nicht durch ein möglichst schnell bezahltes Objekt, bzw. entnommene Mieterträge. Bei einer gGmbH können die Gesellschafter:innen per se keine Erträge entnehmen, sondern diese ausschließlich für gemeinnützig dienende Zwecke ausgeben. Im hier betrachteten Fall für den Denkmalschutz im Bereich des historischen Fachwerkbaus und die Pflege des immateriellen Weltkulturerbes Druckkunst.

„Wir wollen das Schroedterhaus im Druckerviertel zur Modellimmobilien entwickeln, mit der wir gemeinsam lernen können, wie wir unsere Generationsaufgabe zum Erhalt architektonischer Kulturdenkmäler angehen können, ohne uns hier und heute komplett aufzuopfern.“ so Martin Keil, der das Projekt bereits seit vielen Jahren begleitet und vielfältige Initiativen und Projekte im Objekt angesiedelt hat.

„Das Engagement für das Objekt in der auf Gemeinnützigkeit angelegten Form einer gGmbH wird ganz sicher eine positive Entwicklung der öffentlichen Wahrnehmung für Einbeck im Hinblick auf den kreativen und nachhaltigen Umgang mit lokalen architektonischen Kulturerbegütern bewirken.“ so ist sich die Fachwerkaktivistin Patricia Keil gewiss.

Domdenker gesucht! Finanzierung per Crowd Financing

Der Kauf der Immobilie soll durch Aufnahme einer Reihe von privat gewährten Mikro-Anleihen als „Crowd Financing“ erreicht werden. Hierbei soll eine bankübliche Verzinsung als Richtwert angesetzt werden. Auf der Themenseite zur gGmbH kann man sich über die Ziele der gGmbH informieren. Mittels Online-Formular oder auch im persönlichen  Gespräch kann ein Jeder die Bereitschaft erklären, die gGmbH mittels Kapitalbereitstellung zu unterstützen.

055617939580

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Möcheplatz 1
Einbeck, Niedersachsen 37574 Deutschland
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