Nicht alles, was ätzt ist, ist ätzend!

Jüngst wurde die DruckerBande zur experimentellen Radiewerkstatt. Unter Anleitung von Claudia Binder hat eine mit fast allen Drucktechniken gewaschene Bande in der Werkstatt am Möncheplatz einfach mal einige Stunden lang Ätzradierungen heJüngst wurde die DruckerBande am Möncheplatz zur experimentellen Radierwerkstatt. Unter Anleitung von Claudia Binder hat eine mit fast allen Drucktechniken gewaschene Bande in der Werkstatt einige Stunden lang Ätzradierungen hergestellt. Ziel dieser spannenden Aktion war auch herauszufinden, ob sich nicht gegebenenfalls zukünftig auch hin und wieder ein Workshop „Ätzradierung“ als weiteres Angebot der DruckerBande aufnehmen lassen könnte.

Die Arbeitsschritte bei der Herstellung einer Ätzradierung sind dabei durchaus umfangreich und aufwendig. Zunächst wird eine Kupferplatte sorgfältig poliert, sodann entfettet und mit einem Abdecklack beschichtet, damit die Oberfläche dort, wo später kein Motiv ist, vor der Säure geschützt ist. Sodann folgt mit dem Einritzen des Motives auch schon der kreative Teil der Arbeit. Dann wird es „ätzend“, in dem die Platte mit Eisen(III)-chlorid geätzt wird. Danach wird der Abdecklack entfernt und die Platte mit Kupferdruckfarbe eingefärbt. Nach dem Durchwalzen in der Tiefdruckpresse zeigt sich bereits eine schöne Strichätzung. Sollen darüber hinaus auch homogene Flächen entstehen, muss ein 2. Arbeitsgang mit der sog. Aquatinta-Technik erfolgen. Dazu wird Kolophonium-Pulver aufgestreut und angeschmolzen, erneut geätzt und schließlich wieder gedruckt. Die Tiefdruckpresse wurde der DruckerBande vor zwei Jahren vom Kunsthaus Collage Dassel überlassen. 

Der ganze technische und kreative Prozess ist zeitlich schon etwas aufwendig. Die Druckergebnisse halten dann für Einsteiger in diese Druckkunstform dabei auch noch durchaus Überraschungen bereit, da es von vielen Faktoren und Variablen abhängt, was man am Ende zu sehen bekommt. Alle Teilnehmer:innen der DruckerBande waren aber wie stets sehr motiviert bei der Sache und somit ist der Gedanke, auch im Bereich der Ätzradierung zukünftig hin und wieder Workshops anzubieten, durchaus eine spannende Option.

Wer Interesse hat, sich auch mit dieser Form der Druckkunst zu beschäftigen, kann sich z.B. zum „Tag der Druckkunst“ am Samstag, den 15.03.25 zwischen 11 und 13 Uhr persönlich vor Ort in der DruckerBande informieren. Denn dann wird dort auch eine kleine Demonstration zur Ätzradierungen erfolgen.

Fotos und Spiegelstriche Arbeitsschritte: Wolfgang Böttcher / Mitglieder der DruckerBande

Die Gesellschafter:innen der Druckerviertel gGmbH i.G.

Am Dienstag, den 14. Jan. war es endlich so weit: die Gesellschafter:innen der sich in Gründung befindlichen Druckerviertel gGmbH haben das erste mal gemeinsam am Besprechungstisch im Einbecker KulturBüro Platz genommen. Die obligatorische Vorstellungsrunde der Gesellschafter:innen machte schon einmal Laune. Die Motivation zum „Domdenken“ im Druckerviertel ist bei allen groß. Die beruflichen Hintergründe sind hingegen sehr unterschiedlich und gerade das macht die Gruppe der Gesellschafter:innen so interessant.

Bis zur Gründung und vor allem bis zum Kauf des SchroedterHauses gibt es schon noch einiges zu tun. Neben den verwaltungstechnischen Aufgaben wie z.B. der Gründung der gGmbH und die Erlangung eines Freistellungsbescheides bzw. eben damit einhergehend der Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt steht vor allem auch noch die Hürde zur Finanzierung des Kaufpreises für das SchroedterHaus im Aufgabenheft der engagierten Domdenker.

Am 14. Jan. konnten die Gesellschafter:innen sodann auch noch Vertreter der Bürgerstiftung Einbeck und der AKB-Stiftung zum Gespräch im Druckerviertel begrüßen. Beide Stiftungsvertretenden begegnetem dem Kerngedanken der gGmbH, also dem „Domdenken“, grundsätzlich wohlgesonnen und mit Interesse. Domdenken im Zusammenhang mit dem Druckerviertel meint vor allem, dem über Jahrzehnte entstandenen großen Sanierungsstau durch die konsequente Investition aller im Haus erwirtschafteten Mittel ins Haus zu begegnen. Die Entnahme von Erträgen soll dem Haus auf diese Weise konsequent erspart bleiben.

Auf dem Foto von links nach rechts:

Annette Spieker / Robert Schroedter / Florian Spieker / Jan Vogt / Patricia Keil / Martin Keil